Kosten senken, Umwelt schonen: Wie funktioniert Energiemanagement?

Energiekosten sind für Unternehmen ein ernstes Thema, denn die Preise für Strom, Öl und Gas steigen weiter. Es wird also immer wichtiger, Energie effizient zu nutzen für Beleuchtung, Maschinen und Geräte, Heizung, Kühlung und Raumklima. Das schont nicht nur die Finanzen, sondern ist auch gut für die Umwelt und das Unternehmensimage. Der beste Weg, um eine möglichst hohe Energieeffizienz im Unternehmen zu erreichen, ist ein gezieltes Energiemanagement.

 

„Energiemanagement ist die vorausschauende, organisierte und systematisierte Koordination von Beschaffung, Wandlung, Verteilung und Nutzung von Energie zur Deckung der Anforderungen unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Zielsetzungen.“

 

Die Definition der VDI-Richtlinie 4602 beschreibt kurz, knapp und präzise, was sich hinter dem Begriff Energiemanagement verbirgt. Die praktische Umsetzung im Unternehmen erfolgt dabei in mehreren Schritten.

1. Ziele des Energiemanagements definieren

Um das passende Energiemanagementkonzept für den eigenen Betrieb aufzusetzen, gilt es zunächst, die Ziele zu definieren, die damit erreicht werden sollen. Zu den häufigsten übergeordneten Zielen gehören:

  • Energiekosten senken,
  • einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten und damit auch das Image des Unternehmens fördern,
  • größtmögliche Unabhängigkeit von externen Energieversorgern.

Diesen Zielen können verschiedene konkretere Ziele untergeordnet werden, z.B. Stromkosten um XX Prozent reduzieren, oder den Kunden gegenüber einen besonders geringen CO2-Ausstoß pro erzeugter Einheit/Ware oder eine CO2-neutrale Fertigung nachzuweisen.

2. Energetische Ist-Situation erfassen

Anschließend werden alle Energieerzeuger und -verbraucher erfasst. Am gründlichsten geschieht dies in einem Energieaudit durch einen Experten. Für ein qualifiziertes Energieaudit muss der Auditor mindestens 90 Prozent des gesamten Energiebedarfs im Unternehmen überprüfen und erklären. Zu den gesammelten Daten gehören etwa die Erzeugungsdaten von betriebseigenen Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerken sowie Strom- und Gasrechnungen.

Energieaudit auf dem Mustergeflügelhof Häde.

3. Maßnahmen planen und umsetzen

Die Analyse der gesammelten Daten bildet die Grundlage zur Erstellung des optimalen Energiemanagementkonzepts und der Ableitung von geeigneten Maßnahmen zum Erreichen der definierten Ziele. Dabei können je nach individueller vor-Ort-Situation Maßnahmen aus unterschiedlichen Bereichen ergriffen werden:

  • Planung und Organisation: Hierzu gehören etwa die Anpassung von Kernarbeitszeiten, Arbeitsabläufen oder Prozessen, um den Energieeinsatz zu optimieren.
  • Technik/Modernisierung: Im Energiemonitoring werden die größten Energieverbraucher identifiziert. In einer Kosten-/Nutzenanalyse kann hier geklärt werden, ob es sich lohnt, veraltete Maschinen oder Geräte durch neue, energieeffizientere zu ersetzen. Weitere Maßnahmen können z.B. die Installation moderner Gebäude- und Klimatechnik, Wärmerückgewinnung oder häufig auch die eigene, besonders kostengünstige Stromerzeugung etwa mit Photovoltaik und der Einsatz von Batteriespeichern sein.
  • Lastmanagement: Schon kleine Maßnahmen, wie etwa ein zeitversetzter Betrieb besonders verbrauchsintensiver Maschinen, können zur Vermeidung von Spitzenlasten und damit zu einer deutlichen Reduzierung der Stromkosten im Unternehmen führen.
  • Automatische Steuerung von Energieerzeugung und -verbrauch: Eine sektorenübergreifende Energiemanagementplattform führt alle Energiesektoren zusammen. Die unterschiedlichen Erzeuger und Verbraucher werden entsprechend vorher festgelegter Parameter so gesteuert, dass die vorhandene Energie optimal genutzt wird. Dabei fließen Daten zu Stromerzeugung und –verbrauch, Heizung, Lüftungs- Klima- und Kühlungstechnik, aber auch eventuell vorhandenen Batteriespeichern oder Elektrofahrzeugen ein. Auch variable Strompreise gehören dazu sowie Prognosen zur Solarstromerzeugung, wenn der Betrieb über eine eigene Photovoltaikanlage verfügt. Auf dieser Basis erstellt das Energiemanagementsystem einen optimalen Einsatzplan zur deutlichen Reduzierung der Energiekosten.

4. Energieflüsse überwachen und analysieren

Sind alle Maßnahmen dokumentiert, folgt im nächsten Schritt die Installation eines Energiemonitoringsystems wie ennexOS von SMA. So können alle Energieflüsse im Unternehmen überwacht und analysiert werden. Das Energiemonitoring sollte alle relevanten Verbraucher in sämtlichen Energiesektoren mit einbeziehen, also neben Strom etwa auch Heizung und Kühlung sowie Lüftungs- und Klimatechnik. Dabei wird ennexOS zukünftig auch die oben beschriebenen Energiemanagementfunktionen übernehmen.

5. Ergebnisse kontinuierlich überwachen und weiter optimieren

Die Ergebnisse der durchgeführten Maßnahmen werden durch das kontinuierlich weitergeführte Energiemonitoring überwacht und dokumentiert. Das Energiemonitoringsystem führt alle Daten zusammen und bereitet sie übersichtlich auf, so dass sie von allen zuständigen Stellen im Betrieb genutzt werden können. Neben der Ergebnisdokumentation deckt das fortlaufende Monitoring auch im Betrieb immer wieder weitere Möglichkeiten zur Optimierung auf. Das Energiemanagement wird so zu einem dynamischen Prozess, in dem die Energienutzung im Unternehmen jederzeit entsprechend der aktuellen Situation optimiert wird.

 

Der Sonnenei-Geflügelhof setzt auf intelligentes Energiemanagement.

Der Sonnenei-Geflügelhof setzt auf intelligentes Energiemanagement.

Mustergeflügelhof Häde: Energiemanagement in der Praxis

Der Mustergeflügelhof Leonhard Häde im hessischen Alheim-Heinebach hat bereits ein effektives Energiemanagementsystem auf Basis unserer neuen Energiemanagement-Plattform ennexOS eingeführt – inklusive Direktvermarktung des selbst produzierten Solarstroms. Einen Erfahrungsbericht dazu lest ihr hier.

 

Ihr wollt mehr zum Energiemonitoring und Energiemanagement mit ennexOS wissen? Dann freuen wir uns auf eure Nachricht.

 

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