Unser Smart Home: Fazit und Ausblick

Martin Pippertvon Martin Pippert (Gastbeitrag), , 7 Kommentare

Nach nun knapp neun Monaten kann man ein kleines Fazit ziehen: Es macht immer noch Spaß, jeden Tag seine Ertragswerte im Portal zu sehen! An einem halbwegs sonnigen Tage, schaffen wir es mit der Anlage, mehr als 80% der von uns benötigten, elektrischen Energie, selbst zu erzeugen bzw. zwischen zu speichern. Leider scheint aber in Deutschland nicht jeden Tag die Sonne, so dass man eine solche Investition etwas längerfristig begutachten muss, um eine Aussage über die Wirtschaftlichkeit treffen zu können.

 

Wenn man den Zeitraum vom 01.07.2013 bis 31.12.2013 betrachtet und die entsprechenden Werte des Halbjahres auf die anderen Monate spiegelt, kommt man zu folgendem Ergebnis:

Der Netzbezug konnte deutlich reduziert werden, so dass wir nur noch etwa 40% (1800 kWh) für den normalen Strom (alles außer der Wärmepumpe) im Jahr vom Energieversoger zukaufen müssen. Die Stromkosten der Sole-Wasser-Wärmepumpe konnten mit der jetzigen Steuerung um zirka 10% gesenkt werden.

Dank des Speichersystems konnten wir unseren Direktverbrauch von 26% auf 49% fast verdoppeln! Etwas enttäuscht sind wir allerdings von der Effizienz des Speichersystems, denn nach der jetzigen Auswertung, gehen etwa 30% der Energie beim Speichern und Entladen verloren.

Übersicht eines sonnigen Wochentages im März 2014

Übersicht eines sonnigen Wochentages im März 2014

 

Trotz aller Zahlen, Wirtschaftlichkeitsberechnungen usw., haben wir immer noch ein gutes Gefühl mit der Anlage. Nicht nur Strom einsparen und etwas unabhängiger von steigenden Kosten wollten wir sein, nein, wir wollten auch was für kommende Generationen und den Umweltschutz tun.

Nach dem jetzigen Zeitraum sind wir sehr zufrieden und würde die Anlage auch wieder genau so anschaffen.

Licht an, wenn sonst alles dunkel ist!

Licht an, wenn sonst alles dunkel ist!

Was soll in Zukunft noch integriert werden?

Als nächste Schritte sind geplant, die Anlage als Ersatzstromanlage nutzen zu können. Also so, dass bei Stromausfall noch wichtige Verbraucher mit Energie versorgt werden. Ein Firmware-Update und eine Umsetzungsvorgabe sind von SMA bereits ausgegeben.

Da eine Umschaltung bis zu 6 Sekunden dauern kann, ist geplant, alle Kommunikationseinrichtungen (Router, Switch, Home Manager, Homeserver, Telefon) mit einer USV zu betreiben, um auch deren Funktion sicher zu stellen.

Zusätzlich zu der automatischen Umschaltung, möchten wir gern noch eine manuelle Umschaltung und Einspeisemöglichkeit für unser Haus-Netz nachrüsten. So dass im Falle eines längeren Stromausfalls, wenn keine Energie mehr von den Batterien geliefert wird, wir umschalten können, und über ein Notstromgenerator wichtige Elektrogeräte weiter betreiben können.

Auf längere Sicht, möchten wir noch mehr Funktionen des Homeservers nutzen, um auch die Wärmepumpe effizienter nutzen zu können. Geplant sind zudem Funktionen der Gebäudesystemsteuerung nach und nach zu ergänzen, so dass z.B. einzelne Steckdosen per EnOcean Funk geschaltet werden können. Somit wäre auch keine zusätzliche Installation von Kabeln oder Leitungen im Haus notwendig.

Der Homeserver von Loxone ist durch seine vielseitigen Erweiterungen und Schnittstellen auch optimal in Bestandsbauten, ohne viel Installationsaufwand, einsetzbar.

Auch eine Anschaffung eines Elektroautos ziehen wir in Betracht, hierfür sollte deren Technik dann aber ausgereift und marktfähig sein. Eine intelligente Nutzung eines Elektrofahrzeugs als „Speicher“ kann sogar Sinn machen. Ein Einsatz von bidirektionalen Systemen ist dann natürlich Voraussetzung!

Alles in allem wird die Zukunft sicher noch sehr spannend und es wird sich lohnen, sich weiter mit dem Thema der Photovoltaik zu beschäftigen.

 

 

Martin hat sich auf unsere Aktion „Smart Home Blogger gesucht” gemeldet und sich bereit erklärt, seine Erfahrungen mit anderen Lesern hier im Blog zu teilen. Vielen Dank dafür. In seinem ersten Beitrag beschreibt er sein Smart Home von der Idee bis zur Umsetzung. Wenn ihr Fragen an ihn habt, ist er gerne bereit diese zu beantworten.

 

Anlagensteckbrief von Martin Pippert

Anlagensteckbrief von Martin Pippert

 

 

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7 Kommentare
  1. Leonie Blume
    Leonie Blume sagte:

    Hallo,
    mein Kollege konnte mir ein paar Infos zu euren Fragen geben:
    – Eine Wirkungsgrad von 70% für dieses System mit einer relativ kleinen Bleibatterie von ca. 3,5 kWh nutzbar ist nicht ungewöhnlich.
    – Das in dieser Konstellation nicht 75% erreicht werden, liegt vor allem daran, dass der Sunny Island auch nach dem die Batterie entladen ist auch im Leerlauf noch Energie benötigt. Ist er relativ häufig in diesem Zustand wirkt sich dies im Jahreswirkungsgrad aus.
    – Mit der neuen Firmware 3.1, die ab nächster Woche Montag, also dem 30.06. im Download Bereich https://www.sma.de/service/downloads.html zur Verfügung steht, wird dieser Leerlaufverbrauch von 26 Watt auf ca. 7 Watt immer dann reduziert, wenn die Batterie bereits die untere Ladezustandsschwelle erreicht hat. Dies sollte in dem Beispiel hier und auch in allen weiteren Systemen mit einer bezogen auf den Verbrauch relativ kleinen Batterie zu einem deutlich höheren (bis zu 10%) Jahreswirkungsgrad führen.
    – Eine Aufladung auf nur noch 90% ist nicht sinnvoll. Dies wird zwar auch den Wirkungsgrad leicht erhöhen aber auf der anderen Seite bei Bleibatterien zu einer deutlich schnellere Alterung führen. Bei Li-Ionen-Batterie ist es möglich und auch sinnvoll die obere Schwelle zu reduzieren, was dann aber automatisch durch das Batterie Management System erfolgt.

    Ich hoffe, das trägt zu etwas mehr Klarheit bei.
    Schönes Wochenende
    Leonie

    Antworten
    • Timo Ortmüller
      Timo Ortmüller sagte:

      Hallo,

      bitte die Info zum Download ab der 26KW ändern, ich warte schon die ganze Woche darauf, und hier erfahre ich, das es erst ab der 27KW (30.6.) los geht.

      Grüße
      Timo Ortmüller

      Antworten
      • Martin P.
        Martin P. sagte:

        Hallo Matthias,

        Auszug aus der Informationsdatei zum Firmware-Release v3.100 für Sunny Island:
        …Notwendige Firmware des Sunny Home Managers verfügbar in KW32.

        Ob das dann nun wirklich so kommen kann ich als Aussenstehender natürlich nicht sagen! 😀

        Gruß Martin

  2. Matthias
    Matthias sagte:

    Hallo Martin

    Meine Erfahrung ist, dass die letzten 5-10% unheimlich Energie brauchen. Ich kann das bei meinen pzs Zellen ( staplerbatterie ) ganz gut über die ladespannung steuern. Aber du kannst bei sma ja mal nachfragen ob du die z.b. 90%
    Auch irgendwo einstellen kannst.

    Gruß Matthias

    Antworten
  3. Martin P.
    Martin P. sagte:

    Hallo Matthias,

    der Speicher wir bis 100% geladen, und bis maximal 45% entladen.
    Aber würde das wirklich was bringen, wenn ich nur bis 90% lade?

    Gruß Martin

    Antworten
  4. Matthias
    Matthias sagte:

    Hallo Martin

    Wegen deinem Speicherverlust:

    Auf wieviel Prozent wird dein Speicher aufgeladen?

    Kannst du den Ladeverlust vielleicht verringern indem du z.b. nur auf 90% lädst?
    (Natürlich angenommen du lädst jetzt auf 100%)

    Gruß Matthias

    Antworten

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