Trotz Coronakrise: SMA bleibt auf Kurs
Im ersten Halbjahr hat SMA den Umsatz und das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Der Vorstand hält weiter an den Jahreszielen fest. Drei Fragen dazu an Vorstandssprecher Jürgen Reinert.
Jürgen, SMA hat im ersten Halbjahr trotz der Coronakrise den Umsatz um 42 Prozent auf 514 Millionen Euro gesteigert und das operative Ergebnis (EBITDA) von 9 Millionen auf 24 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Was sind die Gründe für diese positive Entwicklung?
Natürlich spüren auch wir die Auswirkungen der Coronakrise ganz deutlich. Es ist schon eine große Herausforderung, die gesamte Lieferkette aufrecht zu erhalten, wenn Zulieferer von einem Tagen auf den anderen nicht mehr produzieren, Grenzen geschlossen werden und strenge Abstandsregeln die gewohnten Abläufe im Unternehmen nicht mehr möglich machen. Aber wir haben genau das geschafft – und zwar, ohne dabei staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen. Bereits zu Beginn der Krise haben wir eine Taskforce eingerichtet und ein wirksames Krisenmanagement etabliert. Wir haben die Prozesse in der Produktion angepasst, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten intensiviert und unsere Kunden weiter umfassend betreut. So haben wir die Produktion nahtlos aufrechterhalten und von Januar bis Juni Wechselrichter mit einer Leistung von 7 Gigawatt ausgeliefert – das entspricht der Leistung von fünf bis sechs konventionellen Kraftwerksblöcken. Letztendlich war das nur durch den großartigen Einsatz und die hohe Flexibilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei ihnen bedanken.
Während viele Unternehmen in den vergangenen Monaten ihre Umsatz- und Ergebnisprognosen für 2020 gesenkt haben, hält der SMA Vorstand weiter an der Anfang Februar veröffentlichten Prognose fest. Was stimmt euch optimistisch, das angepeilte Wachstum zu schaffen?
Wir haben im ersten Halbjahr bewiesen, dass wir auch unter den aktuell schwierigen Umständen Marktanteile hinzugewinnen können. Während der Gesamtmarkt zurückgegangen ist, haben wir sowohl die ausgelieferte Wechselrichter-Leistung als auch unseren Umsatz erheblich gesteigert. Im zweiten Quartal haben wir zwar weniger Umsatz realisiert als zu Anfang des Jahres geplant, und auch der Auftragseingang war schwächer. Damit haben wir aber im Zuge der Coronakrise gerechnet. Für die kommenden Monate erwarten wir wieder einen Nachfrageanstieg. Selbstverständlich müssen wir die weiteren Entwicklungen genau beobachten. Falls keine unvorhersehbaren Ereignisse eintreten, gehen wir aber weiterhin davon aus, dass wir den Umsatz auf über eine Milliarde Euro steigern und ein EBITDA von 50 Millionen bis 80 Millionen Euro erreichen können.
Wie siehst du die mittel- bis langfristigen Perspektiven für SMA?
Positiv. Die Bewältigung der Coronakrise bietet uns jetzt eine historische Chance, die Wirtschaft nachhaltiger und resilienter aufzustellen. Dabei wird die Nutzung der erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle spielen. Politische Initiativen wie der European Green Deal und der Klimaschutzplan des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden weisen hier schon in die richtige Richtung. Nun kommt es auf die konsequente Umsetzung an. SMA ist bereit und bestens vorbereitet, sie mit unserem umfassenden Know-how sowie unseren innovativen und nachhaltigen Technologien mitzugestalten.
Jürgen, vielen Dank für das Gespräch.
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