Solarenergie für Ruanda: „Ein tolles Projekt in einem tollen Land.“
Gleich um sechs Prozent ist der Anteil der Stromerzeugungskapazität in Ruanda gestiegen, als Ende 2013 das erste PV-Kraftwerk Ostafrikas ans Netz ging. Das PV-Kraftwerk, welches die Form des afrikanischen Kontinents hat, liegt rund 60 Kilometer östlich der Hauptstadt Kigali auf dem Gelände des Agahozo Shalom Youth Village, eine Gemeinde, die sich um Waisen kümmert. Acht Sunny Central 800CP Wechselrichter in vier Medium Voltage Power Station 1600SC wandeln dort Gleichstrom zu Wechselstrom und ermöglichen so die jährliche Versorgung von rund 15.000 ruandischen Haushalten mit Strom.
„Ein tolles Projekt in einem tollen Land“, sagt Matthias Beck, für das Projekt zuständiger SMA Vetriebsmitarbeiter und großer Afrika-Fan. „Mich beeindruckt vor allem wie zukunftsorientiert Ruanda ist. Das hat sich auch beim Besuch der Vertreter des ruandischen Energieversorgungsunternehmens hier bei uns in Niestetal gezeigt. Die Leute waren sehr interessiert und begeistert von den Möglichkeiten der Photovoltaik. Im Gegensatz zu anderen Regionen in Afrika, sind in Ruanda nicht extreme Hitze oder starke Temperaturschwankungen die Herausforderung“, erklärt Matthias. „Im dem hügeligen und grünen Land schwanken die Temperaturen zwischen maximal 15 und 30 Grad Celsius. Für die Auslegung eines PV-Kraftwerks mit gleichbleibend hoher Leistung ist das sehr gut.“
Die größte Herausforderung in Ruanda ist die Instabilität der Netze. Das Stromnetz des Landes ist schlecht ausgebaut, fällt häufig aus und bietet bislang nur rund 20 Prozent der Bevölkerung Zugang zu elektrischem Strom. Daher waren die Verantwortlichen aus Ruanda auch besonders interessiert an den Möglichkeiten von PV-Kraftwerken zur Erzeugung und Bereitstellung von Regelenergieleistung, die zur Stabilisierung der Netze dort dringend benötigt wird. „Sie sind zu uns nach Niestetal gekommen und haben sich von unseren erfahrenen Experten zum Thema Netzstabilität und Netzsystemdienstleistungen intensiv beraten lassen“, erzählt Matthias.
Nach dem Besuch der Energieexperten aus Ruanda bei SMA hat die ruandische Energiebehörde eine 25-jährige Stromversorgungsvereinbarung (PPA = Power Purchase Agreement) für das Photovoltaik-Kraftwerk unterzeichnet, so dass dessen langfristiger Betrieb gesichert ist. Rund 12 Monate nach Unterzeichnung dieses Vertrages ging das PV-Kraftwerk ans Netz.
„Ebenfalls gut geklappt hat auch der Transport der vier Medium Voltage Stationen im Standard-Seefrachtcontainer sowie der 50 Sunny String Monitore und des Ersatzteilpakets“, berichtet Matthias. „Eingeschifft im italienischen Sizilien, wurden die vier Stationen in Mombasa, Kenia auf Lkw verladen und die rund 1.400 Kilometer lange Strecke nach Kigali gefahren.“
Vor Ort in Ruanda live bei der Inbetriebnahme des PV-Kraftwerks dabei waren die SMA Mitarbeiter Toni Berger, Thomas Dulin und Danny Büder. „Die Inbetriebnahme haben wir in zwei Stufen vorgenommen, obwohl es eigentlich anders geplant war“, berichtet Danny Büder. „Bei unserem ersten Aufenthalt vor Ort war die Anlage erst zu 30 % installiert, die Mittelspannungsanlage noch nicht vor Ort und die Sunny String Monitore lagen noch unverzollt im Lkw, der vor dem PV-Kraftwerk stand.“
Gemeinsam mit den Arbeitern vor Ort haben wir die Zeit aber dennoch gut genutzt und uns zunächst um die Mittelspannungsstationen gekümmert und die ersten Wechselrichter ans Netz gebracht. Zwei Wochen später konnten wir dann auch die Sunny String Monitore in Betrieb nehmen.“
Hintergrund ASYV – Projekt:
Das PV-Projekt ist im Rahmen der Power Africa Initiative – ins Leben gerufen vom amerikanischen Präsidenten Barack Obama – entstanden. Entwickelt wurde es von dem norwegischen Unternehmen Scatec Solar unterstützt von Gigawatt Global Coöperatief aus den Niederlanden. Es wurde finanziert von dem norwegischen Fond für Schwellenländer (Norfund) und dem Infrastrukturfond EAIF (Emerging Africa Infrastructure Fund). Finanzielle Unterstützung kam auch von verschiedenen internationalen Programmen zur Unterstützung Afrikas und aus dem Africa Clean Energy Finance Programm der USA.
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