Mentoring für Schüler

Mariana Siebertvon Mariana Siebert (Gastbeitrag), , 1 Kommentar
Mariana setzt sich als Mentorin für Schüler ein

Mariana setzt sich als Mentorin für Schüler ein

Wusstest du mit 13 Jahren schon, was du werden willst? – Ich nicht.
Hast du mit 13 Jahren deine Hausaufgaben gerne gemacht? – Ich nicht.
Und nein, ich hab auch nicht gewusst, wie wichtig Schule und Bildung für mich und mein weiteres Leben sind. Dass man in die Schule gehen muss, ist klar. Aber ich wär mit Sicherheit lieber zum Handball oder mit meinen Freundinnen ins Schwimmbad gegangen.

Zum Glück ist es mir anders ergangen. Glück? Ja, ich hatte Glück. Ich hatte Glück, dass ich jemanden hatte, der sich um mich gekümmert hat. Der mich bei meinen Hausaufgaben betreut hat, der mich Vokabeln abgefragt hat, mit mir gejubelt hat, wenn ich mit einer guten Note nach Hause gekommen bin und mich getröstet hat, wenn die Note mal nicht so gut ausgefallen ist. Aber selbstverständlich ist das nicht. Es gibt genügend Kinder und Jugendliche, die auf sich allein gestellt sind und nur die wenigstens haben mit 13 Jahren den Biss, ihr Leben selber in die Hand zu nehmen.

Mentoring für Schüler

Logo Jumpers
Und genau hier setzt das Programm „MENSCH – Mentoring für Schüler“ an, für das sich SMA und die Mitarbeiter engagieren. Das Programm der Organisation „Jumpers e.V.“ richtet sich an Hauptschüler, die kurz vor dem Abschluss stehen. Schüler mit geringeren Berufsaussichten werden über 16 Monate von Mentoren betreut und begleitet. Ziel ist, den Mentees Perspektiven aufzuzeigen, sie zu motivieren, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie etwas wert sind und das es jemanden gibt, der sich für sie und ihr Leben interessiert.
Dabei soll erreicht werden, dass die Schüler nach Ende der 16 Monate ihren Hauptschulabschluss erfolgreich absolviert haben und einen Ausbildungsplatz in der Tasche haben. Entscheidet sich einer dafür, den Realschulabschluss zu machen, umso besser!

Was passiert bei einem Mentoring-Treffen?

Aber nicht nur der Mentee profitiert von dem Programm. Auch ich als Mentor lerne mit jedem Treffen dazu. Es ist spannend die Welt mal wieder aus der Sicht einer 13-Jährigen zu sehen. Ihre Sorgen und Ängste sind ganz anders als die Dinge über die ich mir mit 13 den Kopf zermatert habe. Echte Zukunftsängste und Perspektivlosigkeit kenne ich nicht. Auch das Gefühl abgeschrieben zu sein und sich von der Gesellschaft ausgeschlossen zu fühlen, ist mir fremd. In solchen Momenten muss ich schlucken und dann feststellen wie gut es mir eigentlich geht. Ich versuche meinen Mentee zu unterstützen, zu motivieren und sie in ihren Träumen zu bestärken. Es tut ihr gut, wenn ich ihr zeige, dass sie bei unseren Treffen im Mittelpunkt steht und dass ich ihr meine ungezwungene Aufmerksamkeit schenke, dass ich ihre Träume ernst nehmen und sie darin bestärke und unterstütze. Mittlerweile treffen wir uns alle 2 – 3 Wochen, meistens in der Kasseler Innenstadt auf einen Kaffee/Kakao oder zum Pizzaessen. Die anfängliche Schüchternheit legt sich immer mehr und ich freue mich zu sagen, dass inzwischen eine echte kleine Freundschaft daraus geworden ist.

Meilensteinfest

Gestern war es dann soweit: Das Meilensteinfest bei SMA. Das Programm läuft seit August 2011 und das Meilensteinfest diente dazu, sich in der großen Runde mit allen Mentees und Mentoren und auch mit den Eltern der Schüler zu treffen und auszutauschen. Neben den Mentees, den Mentoren und einigen Eltern waren auch die Organisatoren und Lehrer der IGS Kaufungen eingeladen. Feierlich wurden die 3 Gewinner der ersten Praktikumsphase gekürt, Führungen durch die SMA abgehalten und sich bei belegten Brötchen und einer Cola ausgetauscht und unterhalten. Leider sind die Eltern von meinem Mentee nicht gekommen. Aber ich denke, wir hatten trotzdem einen tollen Abend.

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This article was published in 2011. As we are constantly developing our solutions, there may be newer or additional options for the tips and techniques in this article.

1 Antwort
  1. Christopher Boss
    Christopher Boss sagte:

    Finde ich eine echt gute Aktion. Zum Glück hatte ich in meiner Kindheit das Glück einen Begleiter in Form von Eltern zu haben – zu oft ist das jedoch leider nicht mehr so!!

    Antworten
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