Einspeisen verboten – Energiemanagement erwünscht

Energiemanagement in Unternehmen dient in Nicaragua auch dazu, sicherzustellen, dass kein Solarstrom ins öffentliche Netz gelangt. In dem mittelamerikanischen Land ist das Einspeisen von selbst erzeugtem Strom nicht definiert. Die Netzbetreiber befürchten, dass die Netze zusammenbrechen. Der SMA Data Manager M powered by ennexOS kam der Firma ECAMI S.A., die Energiesysteme mit regenerativen Energien plant und baut, da gerade recht.

Seit 2017 setzt die größte – und einzige – Brauerei Nicaraguas die Compania Cervercera de Nicaragua (CCN) aus der Hauptstadt Managua auf Solarstrom. Auf ihren Firmengebäuden und den überdachten Parkflächen hat ECAMI S.A. Solarmodule installiert. Zusammen mit 36 Sunny Tripower 30000TL – String-Wechselrichtern produzieren sie rund 1.152,00 kWp sauberen Solarstrom für das Brauen des Gerstensaftes. Den fehlenden Strom bezieht CCN aus dem Mittelspannungsnetz. Während der Woche sind das täglich noch rund 2,5 MW. An den Wochenenden liegt der Verbrauch knapp unter der maximalen Erzeugungsleistung von 700 bis 900 kW.

Eigenverbrauch senkt Energiekosten

Katharina Grosse, Jose Luis Mendieta Galo und Jairo Velasquez sind Projektingenieure bei ECAMI. Die drei kennen sich aus mit den Anforderungen, die nicaraguanische Unternehmen an Energiemanagement haben. Sie bauen typische Eigenverbrauchsanlagen für produzierende Gewerbebetriebe und Supermärkte. Denn an Sonne mangelt es nicht in Nicaragua. Der selbst erzeugte, kostenlose Strom bietet Betrieben große Chancen den verhältnismäßig hohen Strompreisen zu entgehen und ihre Energiekosten deutlich zu senken.

Nicht eine Millisekunde ins Netz

Solarpanels auf dem Dach der Brauerei.

Solarpanels auf dem Dach der Brauerei.

Auch die Brauerei, die seit 1926 eine große Auswahl an Biersorten für Nicaragua produziert, realisiert mit der Solaranlage deutliche Einsparungen bei den Energiekosten. Der finanzielle Gewinn ließe sich noch steigern, wenn Strom, der nicht benötigt wird, gegen eine Vergütung ins öffentliche Netz eingespeist werden dürfte. Doch das ist nicht erlaubt. Nicht einmal eine Millisekunde darf ins Netz gelangen – so die strenge Vorschrift.

Der Data Manager M ermöglicht Zusammenarbeit der Geräte

El Data Manager M permite que los equipos trabajen de forma conjunta

Inbetriebnahme des Systems

Um die Null-Einspeisung zu gewährleisten, hatten die ECAMI Projektingenieure zunächst eine Lösung vorgesehen, die aber aufgrund der Inkompatibilität der einzelnen Geräte miteinander nicht zuverlässig funktionierte. Dieses Problem löst jetzt der SMA Data Manager M, der aufgrund seiner Schnittstellen sowohl mit dem verwendeten Mittelspannungsmessgerät als auch mit den installierten US Netz-Zählern (Janitza 604) zusammenarbeitet. Er sorgt für die dynamische Abregelung der Solaranlage und für Null-Einspeisung (zero export). Mit den Monitoring-Funktionen des neuen Sunny Portal powered by ennex OS liefert er darüber hinaus den Nichteinspeise-Nachweis für den Netzbetreiber und realisiert für den Kunden ein Monitoring auf Teilanlagenebene als Performance-Nachweis.

Zukünftige Funktionen im Blick

Sowohl für Projektingenieure von ECAMI als auch für die Brauereibetreiber sind nicht nur die aktuellen Funktionen des SMA Data Managers interessant, sondern auch die zukünftigen. Denn die neue Energiemanagement-Plattform ennexOS von SMA, auf deren Basis auch der Data Manager funktioniert, ist modular erweiterbar und damit auch die Funktionalitäten der darauf basierenden Geräte. Neben Zero-Export haben die ECAMI Projektingenieure den SMA Data Manager auch für Peak Load Shaving im produzierenden Gewerbe im Blick, da die Leistungspreise in Nicaragua sehr hoch sind und monatlich abgerechnet werden. Darüber hinaus ist die Integration von SMA Speicherlösungen eine attraktive Chance für Unternehmen, Energiekosten zu sparen und auch die Integration von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge in das Energiesystem eines Unternehmens sehen Katharina, Jose und Jairo im Aufwind.

Für andere Kunden, wie z.B. Supermärkte, spielt die Integration von Kühlgeräten, beispielsweise von Danfoss ebenfalls eine große Rolle. Deshalb haben die drei bereits weitere Projekte, die von den Funktionen des SMA Data Manager M profitieren könnten, im Visier.

Hier findet ihr alle Artikel zur SMA Energiemanagement-Plattform ennexOS.

Norman Solorzano (v.l.), Jose L. Mendieta, Katharina Grosse, Jairo Velasquez

Norman Solorzano (v.l.), Jose L. Mendieta, Katharina Grosse, Jairo Velasquez

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1 Kommentar
  1. Andreas Reischl
    Andreas Reischl sagte:

    Hallo, sehr schöne Lösung die wahrscheinlich immer wichtiger wird. Sehr gerne hätte ich hier noch ein paar Dinge spezifiziert wie yero-feed-in und zero-injection. Bei den Einheiten zu den unterschiedlichen Größen könnte man auch etwas genauer sein. Leistung wird in Watt gemessen und die Energie in Watt-Stunden.
    Sonnige Grüße aus Tübingen

    Antworten
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