Bidens Klimagipfel – eine Chance für ein starkes Zeichen

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US-Präsident Joe Biden hat für morgen, am Tag der Erde, 40 internationale Staatenlenker zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen. Ziel ist es, in Vorbereitung auf den im Herbst stattfindenden UN-Klimagipfel in Glasgow ambitioniertere Beiträge der einzelnen Staaten zur Bekämpfung der Klimakrise zu erreichen und ein gemeinsames Vorgehen zu beschließen. Eine wichtige Initiative, denn nur schnelles und gemeinsames Handeln kann die immer dramatischere Erderwärmung stoppen, die der gerade erschienene UN-Klimareport 2020 erneut belegt.

Zwar haben sich bereits über 100 Staaten für die kommenden Jahrzehnte Klimaneutralitätsziele gesetzt. So wollen die USA und die Europäische Union bis 2050 ihre Treibhausgasemissionen auf netto Null reduzieren. Auf dem Weg dorthin ist jedoch noch eine Menge zu tun. Denn die bisher von den Unterzeichnern des Pariser Klimaabkommens gemachten Zusagen reichen bei weitem nicht aus, um das angestrebte 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Wir müssen die Treibhausgasemissionen jedoch bereits in den kommenden Jahren merklich reduzieren. Je eher wir also mit wirksamen Maßnahmen beginnen und je abgestimmter wir handeln, desto besser. Ein Schritt in dieser Richtung ist das vor wenigen Wochen von US-Präsident Biden vorgestellte Infrastrukturpaket. Er will mehr als zwei Billionen Dollar in marode Brücken, Straßen und die Energieversorgung investieren – und dabei auch den Klimaschutz fördern. Für die Umsetzung solcher Initiativen müssen nun dringend einheitliche und international verbindliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, so dass mit sauberer Energie Wohlstand und Arbeitsplätze vor Ort entstehen. Denn leider sehen immer noch viel zu viele Staaten und Unternehmen Klimaschutz nicht als Chance für eine bessere Zukunft, sondern als Hindernis für Wachstum, Wohlstand und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Niemand darf sich benachteiligt fühlen

Was passieren kann, wenn einzelne Staaten sich durch Klimaschutzmaßnahmen benachteiligt fühlen, hat Bidens Vorgänger Donald Trump eindrucksvoll bewiesen: Er hatte das Pariser Klimaschutzabkommen schon als Präsidentschaftsbewerber als „unfair“ bezeichnet und nach seiner Wahl den Rückzug der USA aus der internationalen Klimapolitik veranlasst. Dadurch haben wir vier wertvolle Jahre für die gemeinsame Bekämpfung der Klimakrise verloren. Umso wichtiger ist es, dass die USA nun mit einem starken Klimafokus zurück sind auf der internationalen Bühne – und selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

Deshalb habe ich gemeinsam mit über 100 weiteren Vertretern aus der europäischen Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Think Tanks in der vergangenen Woche einen offenen Brief an die US-Regierung unterzeichnet, in dem wir sie auffordern, ihre Klimaschutzambitionen für 2030 an das Level der EU anzupassen, in einer transatlantischen Allianz gemeinsam den Kampf gegen die Klimakrise anzugehen und die Weichen für einen gerechten und nachhaltigen Wandel hin zu klimaneutralem Wirtschaften zu stellen. Dieselben Forderungen stellten kurz darauf auch über 300 Investoren und Unternehmen aus den USA an ihre Regierung. Ob die US-Regierung diese Forderungen aufgreift, wird sich zu Beginn des Gipfels zeigen, wenn sie ihre neuen Klimaschutzziele für die kommenden zehn Jahre präsentieren möchte.

Wir brauchen ein starkes Signal

Darauf bin ich ebenso sehr gespannt, wie auf die weiteren Ergebnisse am Ende des zweitägigen Klimagipfels, der übrigens live im Internet übertragen wird. Die Staaten, deren Regierungen Joe Biden zu dem Gipfel eingeladen hat, sind für rund 80 Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich und erwirtschaften denselben Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt. Von ihrem Willen zur Veränderung kann eine positive Signalwirkung für Glasgow ausgehen. Und um die Ziele zu erreichen, auf die sich die Unterzeichner des Klimaabkommens von Paris verpflichtet haben, braucht es jetzt starke Signale.

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Hier schreibt SMA Vorstandssprecher Jürgen Reinert über Themen, die ihn bewegen.

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This article was published in 2021. As we are constantly developing our solutions, there may be newer or additional options for the tips and techniques in this article.

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